Thaler-Talk
Aggression bei Korallenfischen
Ein großer Teil der Aggressionen, die wir im Korallenriffaquarium unter Fischen beobachten, ist vom Menschen verursacht. Im natürlichen Lebensraum nur unterschwellig vorhanden, werden solche Verhaltenweisen in einer künstlich geschaffenen Umgebung und Vergesellschaftung oft zum Problem.
Zunächst möchte ich einige „aggressive“ Gedanken vorausschicken, mit denen man eigentlich nicht beginnen sollte – bei den hier vorliegenden Beiträgen soll es an sich ja um aquaristisch bewertete Aggression gehen. Aber dennoch, der Ordnung halber: Wir pflegen Korallenfische im Riffaquarium, weil wir neben ästhetischem Genuss auch eine Steigerung unseres Wohlbefindens durch Natürlichkeit in unserer nächsten Umgebung erwarten.
Putzerlippfische – Fluch oder Segen?
Putzerlippfische im Korallenfischaquarium sehen viele Aquarianer mit kritischer Zurückhaltung. Dieses unbegründete Vorurteil steht jedoch der Pflege einer naturnahen Riffgemeinschaft im Weg, und zudem bringt es den Aquarianer um faszinierende Verhaltensbeobachtungen.
Die Lippfisch-Beiträge im Titelthema der zurückliegenden KORALLE-Ausgabe (78) haben es wieder einmal bestätigt: Die Pflege von Putzerlippfischen im Aquarium bleibt ein aktuelles Thema, das immerzu neu aufgewärmt wird. Ich möchte hier einmal nachhaken und der Sache auf den Grund gehen. Immerhin ist es mir – laut Rückmeldung einiger KORALLE-Leser – auch gelungen, die Gruppen- bzw. Paarhaltung einiger Fische durchzuboxen, besonders wohl für Doktorfische. Wäre ich da nicht so hartnäckig geblieben, würde man immer noch den Pflegevorschlägen von Clupaty oder Klausewitz und De Graaf sowie etlichen – auch „modern denkenden“ – weisen Häuptern folgen und die armen Doktoren nach wie vor in „Einzelhaft“ pflegen.